Jüdischer Friedhof

Patenschaft Hugostraße

Der jüdische Friedhof an der Hugostraße war einer der ersten in Wuppertal. Das Gelände erwarb die jüdische Gemeinde Barmen nach 1894, nachdem sie sich von der Elberfelder Gemeinde getrennt hatte. Neben dem Gemeindegründer Hermann Wahl sind der Rabbiner Dr. Victor Grabowski, aber auch russische Zwangsarbeiter dort beerdigt worden.
Bis zur Zerstörung in der so genannten Reichskristallnacht 1938 befand sich auf dem Friedhof sogar eine eigene Kapelle. Seit 1945 ist der Friedhof mit Ausnahme einer späteren Bestattung nicht mehr genutzt worden, kann aber auf Anfrage besichtigt werden. Die Ruhestätte bleibt erhalten als Erinnerungsstätte an die Juden aus unserer Nachbarschaft.
Überlebende Angehörige leben nicht mehr in der Stadt, um die Gräber besuchen zu können. Als Kinder und Jugendliche im Jahr 2003 erstmals das Gelände betraten, begann für sie auch eine Reise zurück in die Geschichte der Stadt und des Landes verbunden mit einem großen Interesse, Erinnerungen wach zu halten. Sie wollten etwas erfahren über die Menschen und, deren Grabsteine fremde Inschriften und Symbole beinhalten. Die jüdische Kultusgemeinde unter Leonid Goldberg übergab den Schülern der Hauptschule Oberbarmen und der Gemeindejugend des Schülercafés die Patenschaft zur Pflege des Friedhofs.
Liebevoll und fürsorglich übernahmen Kinder die persönliche Verantwortung für einzelne Grabstellen. Nach mehrjährigen aufwändigen Sanierungsarbeiten durch die Stadt Wuppertal kann sich die Gemeindejugend des Schülercafés wieder aktiv an der Pflege der Ruhestätte beteiligen und Sorge tragen, dass Erinnerung ihren Raum hat. Wenig persönlich interessierte und engagierte Kinder bilden die kleine Gruppe der Ehrenamtlichen. Die Mischung aus verschiedenen Konfessionszugehörigkeiten aber zeigt erst, wie vielschichtig und übergreifend, wie vorurteilsfrei Kinder miteinander und vermeintlich Fremden umgehen können.

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